28.07.2014, 18:30, Nordpol
Dass sich unter zigtausend BVB Fans auch Rechtsextreme befinden ist aus einer gesellschaftskritischen und antifaschistischen Persektive wohl kaum überraschend. Seit die nazistische Hooligangruppierung “Borussenfront” in den 1980er Jahren begann brutale Übergriffe auf Migrant*innen und politisch Andersdenkende zu verüben, ist diese Problematik auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.
Darauf folgten vermehrt Interventionsversuche seitens der Fanszene, des Verbands und des Vereins, wobei nach langem Totschweigen, vorallem die Schritte von offizieller Seite den Beigeschmack von „Feigenblattpolitik“ trugen und kontinuierliche Arbeit vermissen ließen. So verwundert es kaum, dass in einem Klima, in welchem Fußball als unpolitisch verstanden werden will und nur der Ballspielverein zählen soll, noch immer militante Neonazis in der Fanszene verankert sind.
Hierbei spielen jedoch nicht nur unzulängliche Formen des zivilgesellschaftlichen Widerstands eine Rolle, sondern auch strukturelle Ähnlichkeiten zwischen der kollektiven Identifikation mit dem BVB und Dortmund einerseits und rechten Denkmustern andererseits, welche den Nährboden für diskriminierende Weltanschauungen im Stadion liefern. Auf ebendiese ideologischen Überschneidungen versucht der Vortrag einzugehen und gleichzeitig die extrem Rechten Strukturen in der BVB Fanszene darzustellen.