23.06.14, 18:30 Uhr, Nordpol
Seit Beginn der Rasterfahndung in den 70er Jahren treibt die Polizei den Aufbau umfangreicher Datensammlungen voran. Der Grundgedanke dahinter: Je mehr Daten über reale und potenzielle Verbrechen vorliegen, desto besser lassen sich diese aufklären oder gar vorhersagen. Angefeuert von den Versprechungen der Softwareindustrie (“Big Data”) erscheint die Herold’sche Vision einer Polizei, “die vor dem Täter am Tatort ist”, in greifbarer Nähe zu sein.
Der Vortrag gibt anhand praktischer Beispiele einen Einblick, welche Polizeidatenbanken für Aktivist*innen, Fußballfans, Migrant*innen und andere sogenannte “Gefährder*innen” relevant sind und welche Konsequenzen ein Eintragung in so einer Datenbank haben kann. Weiterhin zeigen wir, wie man Auskunft über die eigenen Daten erhält und wie es möglich ist, sich weitgehend aus diesen Datenbanken löschen zu lassen.
Darüber hinaus stellen wir die Frage, welche gesellschaftlichen Folgen eine präventive Polizeiarbeit hat und wie ein Umgang mit dieser Praxis aussehen kann.