11.01.2018: Kampf um Katalonien

11.01.2018 | 20:00 | Nordpol

Demokratische Revolution oder bornierter Regionalismus?

Den vielzitierten Kampf um die Bilder hat die katalanische Unabhängigkeitsbewegung klar für sich entscheiden können. Spanische Polizeieinheiten prügeln auf alte Menschen ein, die nichts tun wollen, als Wahlzettel in eine Urne schmeißen. Aber reicht die Rolle als Underdog um sich mit den Katalanen zu solidarisieren? Was bezwecken diese eigentlich mit der Abspaltung? Ist das noch irgendwie links oder nur dumpfer Nationalismus?

Auf der anderen Seite steht der spanische Zentralstaat, dem ein spanischer Journalist kürzlich einen „unerträglichen Gestank nach schlecht verheiltem Franquismus“ beglaubigte. Den auf den Demonstrationen gegen den „independentismo“ laufen Regierungsmitglieder neben bekannten spanischen Neonazis. Dabei wollen die doch nur die Verfassung beschützen. Und nach der darf sich Katalonien eben nicht abspalten. Beim Wort Verfassung salutieren dann auch die meisten deutschen Kommentatoren still und heimlich und argumentieren, das Referendum sei eben laut Konstitution illegal gewesen. Aber anscheinend hat die katalanische Linke auch ein Problem mit eben jener Verfassung.

Das Tauziehen um Katalonien wird oft nur noch als ein Machtspiel zweier älterer Herren in Anzug dargestellt. Auf der Veranstaltung wollen wir einen kritischeren Blick wagen und die Hintergründe des Konflikts beleuchtet und dabei Chancen, aber auch Gefahren der Bewegung für Katalonien diskutieren.

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14.12.2017: Antifas lesen Lieblingsbücher

14.12.2017 | 20:00 | Nordpol

Für das Dezember-Antifa-Café haben wir uns etwas Besonderes für Euch ausgedacht: Ein Bücher-Mitmach-Café. Wir möchten über Lieblingsbücher sprechen und uns gegenseitig kurze Ausschnitte vorlesen. Idealerweise sind hinterher ein paar Menschen neugierig, diese Bücher selbst zu lesen. Bitte bringt ein Lieblingsbuch mit, lest ein Stück daraus vor und erzählt, was Euch an diesem Buch gefällt! Bücher mit linken/antifaschistischen Inhalten sind gerne gesehen, aber kein Muss. Damit möglichst viele ihr Lieblingsbuch vorstellen können, wäre es gut, wenn Ihr Euren Textausschnitt so wählt, dass Ihr nicht länger als fünf Minuten vorlest. Im Anschluss an das Café veröffentlichen wir auf unserem Blog eine Liste der vorgestellten Bücher.

Es gibt so viel tolle Literatur – und ein nasser/kalter/verschneiter Dezemberabend ist der richtige Zeitpunkt, um sich mit Büchern im Nordpol zu verkriechen und es sich gemütlich zu machen. Für heißen Tee, Kinderpunsch/Glühwein und Plätzchen ist gesorgt.

Am Rande des Antifa-Cafés können natürlich auch Bücher verliehen, verschenkt, getauscht werden… 🙂

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09.11.2017: Die doppelte Vernichtung – die Relativierung und Leugnung des Holocaust

09.11.2017 | 20:00 | Nordpol

Der Zivilisationsbruch der nationalsozialistischen Massenmorde vor allem an jüdischen Menschen, aber auch an Sinti und Roma, an Homosexuellen, an Menschen mit Behinderungen und an politischen Gegnerinnen und Gegnern ist, was den Nationalsozialismus nach 1945 am deutlichsten diskreditierte. Auschwitz und das Wissen um den Holocaust wurden für die Akteure der extremen Rechten zu einem zentralen Hindernis für das Anknüpfen an den Nationalsozialismus.

Um dieses zu überwinden wurde und wird versucht, die Wahrheit zu unterdrücken, und der Holocaust geleugnet. 1979 sprengten Neonazis einen Sendemasten, um die Ausstrahlung des Films „Holocaust“ zu verhindern. Bis heute stellen in Deutschland – aber auch international – Neonazis Auschwitz als Propaganda-Lüge dar, und versuchen mit pseudowissenschaftlichen Gutachten oder Berechnungen die historische Faktizität des Holocaust zu widerlegen.

Eine der bedeutendsten Holocaustleugnerinnen ist Ursula Haverbeck aus Vlotho. Im letzten Jahr wurde die 87-Jährige mehrfach wegen der Leugnung des Holocaust verurteilt. Die Auschwitz-Prozesse gegen Oskar Gröning in Lüneburg und Reinhold Hanning in Detmold versuchte sie als Plattform für ihre Propaganda zu missbrauchen.

Der Vortrag wird über die Bedeutung der Leugnung des Holocaust, seine Strategien und seine personellen Netzwerke informieren.

Für heißen Tee, Kinderpunsch/Glühwein und Plätzchen ist gesorgt.

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12.10.2017: Andrea Röpke über die “Mädelssache” – Frauen in der Neonazi-Szene

12.10.2017 | 20:00 Uhr | Nordpol

Seit Jahren treten Frauen in der männerdominierten Neonazi-Bewegung zunehmend selbstbewusst auf. Sie kandidieren für die NPD, organisieren Demonstrationen und kümmern sich um die Erziehung des rechten Nachwuchses. Gleichzeitig versuchen sie, rechte Politik unter dem Deckmantel von sozialen Themen wie Naturheilkunde, Ökologie, Kindergeld und Hartz IV auf kommunaler Ebene durchzusetzen.

Andrea Röpke ist Journalistin und publiziert seit über 20 Jahren zur extremen Rechten. Sie gibt einen Inneneinblick in die „Mädelssache“ in der Neonazi-Bewegung und spricht über das Engagement völkischer Sippen in Vereinen und Elternbeiräten, über die fehlenden Reaktionen von Politik und Verfassungsschutz und geht auf die regionalen Besonderheiten in NRW ein.

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14.09.2017 Die „Identitäre Bewegung“ – Inszenierter Aktivismus der „Neuen Rechten“

14.09.2017 | 20:00 | Nordpol

Seitdem die „Identitären“ Ende 2012 erstmals in Deutschland aufgetaucht sind, hat sich ihr Auftreten professionalisiert. Nach und nach wurden Strukturen aufgebaut. Seit drei Jahren ist die „Identitäre Bewegung Deutschland e.V.“ im Vereinsregister in Paderborn eingetragen. Die Gruppierung wird seit dem Sommer 2016 aufgrund ihrer medienwirksam inszenierten Aktionen verstärkt auch in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen. Die „Identitäre Bewegung“ begreift sich als „aktivistische Avantgarde“ der sogenannten Neuen Rechten, zeichnet von sich das Bild einer zeitgemäßen rechten Jugendbewegung und will nicht mit Neonazis verwechselt werden. Personell und ideologisch bestehen dennoch starke Überschneidungen mit altbekannten Gruppierungen und Akteuren der extremen Rechten. Die Veranstaltung setzt sich zum einen mit der Ideologie und den Strukturen, zum anderen mit der (medialen) Selbstinszenierung der „Identitären Bewegung“ auseinander. Als zentraler Diskussionspunkt bietet sich der Umgang mit dieser extrem rechten Erscheinungsform an.

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LUTHER AUF DAS MAUL schauen. Revolution & Reformation in Mitteleuropa

13.07.2017 | 20:00 | Nordpol

Wo stand Luther, als vor 500 Jahren in weiten Teilen Europas die Feudalordnung revolutionär erschüttert wurde? Wen feuerte er an, als fast im gesamten deutschsprachigen Raum ein „Bauernkrieg“ gegen Kaiser, Fürsten, Kirche und Fugger tobte? Hatte Luther nicht zunächst aber den einfachen Leuten den Haupttext ihrer ideologischen Beherrschung erstmals verständlich in die Hand gegeben? Wie kommt es, daß von den damaligen Geschehnissen vor allem Luthers Thesenanschlag zu Wittenberg im Gedächtnis blieb, von den damaligen Klassenspaltungen und erbitterten Kämpfen fast nur die Erinnerung an religiöse Schismen und ihre heutigen konfessionellen Entsprechungen?

Der Autor, Musiker und ehemalige Theologiestudent Daniel Kulla möchte einen Überblick über die damalige Zeit und Luthers Position darin geben. Es wird um die Krise des Feudalismus gehen, um Luthers Rolle als Anstifter und dann Konterrevolutionär, um seine damit einhergehenden Feinderklärungen gegen Bauern, Juden, Türken und das Bier, um die Nachwirkung auf Fürstenherrschaft, Untertanen-Protestantismus und antisemitische Tradition, schließlich um die ständige Gefahr des Aufgreifens eines zurechtgemachten Luther durch nationalistische Bewegungen.

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11.05.2017: Wenn Wahlen was ändern würden, dann wären sie verboten?! Ein Diskussionsabend zum Thema „wählen gehen“

11.05.2017 | 20:00 | Nordpol

Im Jahr 2017 stehen Wahlen zum nordrhein-westfälischen Landtag und zum Bundestag an. Im vergangenen Jahr konnte die AfD in verschiedene Landesparlamente einziehen und auch in aktuellen Umfragen verzeichnet sie zweistellige Werte. Grund genug für Antifaschist*innen, sich mit der AfD und den anstehenden Wahlkämpfen zu beschäftigen.

Dass die AfD auf allen Ebenen bekämpft werden muss, ist völlig klar. Aber wie gehen wir ganz grundsätzlich mit Wahlen um: Sollten radikale Linke sich an Wahlen beteiligen? Alle vier Jahre ein Kreuzchen auf einem Zettel zu machen, hat ja mit linksradikaler Politik erstmal nicht viel zu tun. Kann es trotzdem aus realpolitischen Überlegungen sinnvoll sein, wählen zu gehen? Ist es nicht eine gute Sache, wenn in den Parlamenten ein paar Menschen sitzen, die für linke Themen ansprechbar sind, linke Inhalte in parlametarische Debatten hineintragen und mithilfe von „kleinen Anfragen“ bei dem ein oder anderen Thema kritisch nachfragen? Andererseits: Unsere Vorstellung von gemeinsamer Entscheidungsfindung in einer Gesellschaft sieht sicherlich ganz anders aus, als Berufspolitiker*innen darüber entscheiden zu lassen, was gut für uns ist. Unterstützen und legitimieren wir mit der Teilnahme an Wahlen nicht ein politisches System, das meilenweit von dem entfernt ist, was wir uns wünschen? Und ist das nicht Mist? Können Parlamentarier*innen überhaupt über Grundsätzliches entscheiden, wenn sie immer wieder an sogenannte „Sachzwänge“ und/oder die „Gesetze des Marktes“ gebunden sind? Können Demokratie, Wahlen und Parlamente Teil einer Lösung sein? Wie? Oder sind sie Teil des Problems? Sind Wahlen ein guter Anfang, gehen aber nicht weit genug? Was ist mit Wahlen möglich und was nicht?

Über diese Fragen möchten wir beim Antifacafé mit Euch ins Gespräch kommen. Nach einem kurzen Input möchten wir mit allen Interessierten diskutieren: Wie halten wir es mit den Wahlen?

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13.04.2017: Extrem rechte Wahlparteien und ihr Umfeld in NRW. Ein Überblick im Vorfeld der NRW-Landtagswahlen.

13.04.2017 | 20:00 | Nordpol

Update: Freitag ist frei, wir machen ein’ drauf. Nach dem Vortrag gibt es Cocktails und Musik, die Einnahmen gehen an von rechter Gewalt Betroffene.

Obwohl sie aktuell im Schatten der AfD stehen, die nach Umfragen mit über 10 Prozent in den Landtag einziehen könnte, sind natürlich auch weniger erfolgreiche Rechtsaußenparteien weiterhin aktiv: “pro NRW“, “pro Deutschland”, “Die Republikaner”, NPD, die in NRW aus den neonazistischen “Freien Kameradschaften” entstandene “Die Rechte” und andere. Die meisten von ihnen werden zu den NRW-Landtagswahlen antreten – in Konkurrenz zur AfD.

Wie handlungsfähig sind diese Parteien und was unterscheidet sie voneinander? In welchen NRW-Kommunen sind sie überhaupt und  in welcher Form aktiv? Welches Umfeld haben sie und wie ist ihr Verhältnis zu Rechtsaußenbewegungen wie beispielsweise PEgIdA – und zur AfD? Der Vortrag wird einen Überblick über die Entwicklung in NRW geben.

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02.03.2017: Anleitung gegen den Rechtsruck – Argumente gegen AfD und Co

Antifacafe02.03.2017 | 20:00 | Nordpol

In der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) sammeln sich die Kräfte, die mehr gruppenbezogene Ungleichheit herstellen wollen: Neoliberalismus, christlicher Fundamentalismus, völkischer Nationalismus. Im Vortrag wird Soziologe und Publizist Andreas Kemper auf die Ideologien und Netzwerke der AfD eingehen, so wie auf die Frage, wie gegen die AfD argumentiert werden kann, wenn doch den Bewegungen von Pegida über AfD bis zu den Trump-Unterstützer*innen mit sachlichen Argumenten kaum beizukommen ist.

Nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Hinweis: Der Vortrag findet anders als üblich am 1. Donnerstag des März, dem 2.3., statt.

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08.06.2017 (Nachholtermin): Antisemitismus im Feminismus? Ein Vortrag von Merle Stöver

08.06.2017 | 20:00 | Nordpol

Nachholtermin. Nachdem wir den Vortrag im Februar wegen einer Erkrankung der Referentin absagen mussten, freuen wir uns, Merle Stöver am 8. Juni im Antifacafe zu begrüßen.

Feminismus stellt eine gesellschaftliche Notwendigkeit dar und muss immer Teil einer Gesellschaftsanalyse- und Kritik sein. Doch mit Blick auf gesellschaftliche Missstände sehen wir das Fortleben antisemitischer Ideologie, die weder vor linken Kontexten noch vor feministischen Gruppierungen und ihren Gesellschaftstheorien Halt macht. Daher gilt es, die Frage, ob es unter Feminist*innen bzw. im Feminismus Antisemitismus gibt, näher zu untersuchen. Dafür soll sowohl ein historischer Abriss der deutschen Frauen*bewegungen bzw. der feministischen Debatten gegeben werden, es wird der Blick auf aktuelle feministische “Ikonen” und neue feministische Bündnisse und Theorien gelenkt um anschließend die Frage zu besprechen, ob es Parallelen und strukturelle Gemeinsamkeiten zwischen antisemitischer Ideologie und feministischen Theorien gibt.

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